Wahrscheinlich kennst du das auch: du sprichst deinen Hund an und es passiert - nichts! Dein Hund schnüffelt weiter, zieht weiter an der Leine oder schleppt etwas weg, er macht einfach weiter mit dem, was er eben gerade tut.
Aufmerksamkeit muss sich lohnen
Ganz oft nutzen wir z. B. den Namen und den Hund zu ermahnen, ihn zurück zu rufen, weil wir seine Aufmerksamkeit wollen oder, oder, oder. Wir nutzen ein und dasselbe Signal, erwarten aber immer wieder etwas anderes vom Hund und manchmal folgt darauf sogar etwas nicht so Tolles. Mit der Zeit entscheiden dann viele Hunde, dass es sich nicht lohnt uns zuzuhören, wenn wir sie ansprechen.
Versuch doch in der kommenden Woche mal, den Namen deines Hundes nur zu sagen (oder ein neues Wort oder Spitznamen), wenn danach etwas positives für ihn kommt.
Sag seinen Namen, warte ein bis zwei Sekunden und
- gib ihm Futter oder Leckerchen
- beginne ein Spiel
oder was immer dein Hund sonst gerne mag.
Du wirst sehen, nach ein paar Wiederholungen wird er zunehmend besser reagieren.
Achte auf deinen Hund
Häufig fällt uns gar nicht auf, wenn der Hund uns "einfach nur ansieht". Wir nehmen es so hin und reagieren stattdessen, wenn der Hund etwas tut, das uns auf die Nerven geht.
Was lernt der Hund im Laufe der Zeit?
Wenn ich die Aufmerksamkeit von meinem Menschen haben möchte, muss ich
- bellen
- an der Leine ziehen
- Unrat fressen oder sonst etwas tun, damit er irgendwie reagiert.
Wenn es dem Hund dabei primär um deine Aufmerksamkeit geht, ist ihm sogar egal, wenn du ihn schimpfst und sauer wirst.
Beobachte deinen Hund in den nächsten Tagen mal auf euren Spaziergängen und immer, wenn er dich von sich aus ansieht, belohne es. Gib ihm die ersten Tage immer ein besonders gutes Leckerchen, biete ihm ein Spiel oder etwas anderes an, das er sehr gerne mag. Wenn du deinem Hund regelmäßig Feedback gibst, dass es sich draußen lohnt dich anzusehen, wird er dich nach und nach immer öfter ansehen.
Steigere die Anforderungen langsam
Die beiden Tipps helfen dir die Aufmerksamkeit deines Hundes zu fördern. Um dieses neue Verhalten später auch in problematischen Situationen abrufen zu können, muss es entsprechend häufig wiederholt und langsam in der Schwierigkeit erhöht werden.
Ein Welpe lernt sehr schnell, dass es sich lohnt, seinem Mensch Aufmerksamkeit zu schenken. Hat der Hund aber schon über einen längeren Zeitraum die Erfahrung gemacht, dass er keine Bestätigung für Blickkontakt bekommt, wird er länger brauchen. Vielleicht nutzt du dafür dann auch nicht seinen bekannten Namen, sondern suchst dir ein neues Wort oder einen Spitznamen, auf den dein Hund künftig mit Aufmerksamkeit reagieren soll. Oft ist es einfacher ein neues Signal zu etablieren als ein altes zu korrigieren.
Auch in für den Hund schwierigen Situationen, kann das Verhalten nicht ad hoc abgerufen werden. Fange zuhause und auf Spaziergängen an, wenn dein Hund nicht von anderen Dingen abgelenkt wird. Reagiert dein Hund in verschiedenen, einfachen Situationen sofort, kannst du ganz leichte Ablenkungen nutzen, z. B. wenn dein Hund am Wegesrand schnüffelt, du ihn zuhause Leckerchen suchen lässt oder ähnliches.
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